Heimatsteig
Für den Aufstieg zur Sillianer Hütte wollte ich der im Wanderführer als Variante 1.1 Heimatsteig beschriebenen Strecke folgen.
Ich reiste mit dem Zug zunächst nach Lienz, wo ich noch einmal bequem im Hotel übernachtete. Bis nach Sillian waren es von dort ca. 40 Minuten, und gegen 9:30h startete die Wanderung.
Am Bahnhof in Sillian nimmt man den vom Ort abgewandten Ausgang und läuft über ein Schutt- oder Schotterfeld zur Straße, der man auf dem Asphalt nach rechts folgt. In der Kurve dann scharf links zum Sportplatz abbiegen, direkt vor dem Platz rechts und der Beschilderung Wichtelpark folgen. Der Weg ist eine Art Trimm-dich-Pfad. Am Wichtelpark befindet sich ein Parkplatz mit asphaltierten Zufahrt. In der Nähe davon beginnt die Beschilderung Sillianerhütte.

Der Heimatsteig beginnt in einer Meereshöhe von 1110m. Im Verlauf gibt es immer wieder beschilderte Stationen, auf denen auch die Höhe vermerkt ist. Diese findet man auch in einem schönen Flyer des österreichischen Alpenvereins. Im Laufe des Aufstiegs ist dies eine sehr gute Hilfe bei der Aufteilung der Strecke. Wie man im Wanderführer sieht, geht es auf dieser Etappe ziemlich gleichmäßig bergauf. Ein großer Teil führt durch bewaldetes Gebiet.

Am Vortag hatte es noch stark geregnet und erst kurz vor Sonnenuntergang aufgeklart. Der heutige Tag erscheint freundlich mit Sonne und leichten Wolken. An einigen Stellen fand man noch Pfützen und Matsch, aber es ließ sich gut laufen. In der ersten Zeit kam ich mit ca. 360 Höhenmetern pro Stunde voran.

Gegen 11:15h entdeckte ich in einer Lichtung eine ca. 1m breite und 2m hohe Dampfsäule. Wahrscheinlich waren gerade die ersten Sonnenstrahlen des Tages bis dorthin gelangt. Bis mein Fotoapparat klar war, hatte der Dampf sich schon fast vollständig aufgelöst. Zum Glück glänzte im Sonnenlicht ein Spinnennetz mit seiner Erbauerin mittendrin.

Ab dem Hofer Bankl (1690m) geht der Heimatsteig in den Karnischen Höhenweg, Wanderweg 403, über. Kurz danach, bei ca. 1710m steht ein Findling. Das Schild dazu erklärt, dass in der Eiszeit ein Gletscher-Stau bewirkte, dass das nachkommende Eis mit allem, was es transportierte, den Berg hinauf geschoben wurde. So landete auch dieser Findling an seiner jetzigen Stelle.
Ein kurzes Stück weiter, bei ca. 1740m, war der Weg mit einem Elektrozaun versperrt. Ich habe ihn so abgemacht, dass ich keine gewischt kriegen konnte, bin durch und wanderte weiter auf dem Weg, auf dem gelegentlich weiterhin die Markierung 403 auftauchte. Gewundert hat mich der Zaun an der Stelle aber schon!
Kurz danach kommt eine weitere Stelle, an der ein Zaun steht. Wahrscheinlich sind hier Kühe unterwegs. Hier waren auf jeden Fall frische Kuhfladen. Auf der anderen Seite des zweiten Zauns steht ein Schild Quellverunreinigungsgebiet. Ich folgte weiter dem ausgeschilderten Wanderweg. Es tauchte noch ein weiterer Zaun auf, Tiere sah ich in dem gesamten Bereich nicht.
Am Notunterstand Jesacher Bankl (ca. 1910m) war die Zeit für eine Proviantpause gekommen. Am ersten Tag musste ich mich erst einmal durch die verschiedenen Riegel probieren.

Gegen 13h bei etwa 2050m hatte ich einen ersten Blick von unten auf das Helmhaus. Dort waren auch mehrere Drachenflieger in der Luft.
Nach dem Verlassen des Waldes hat man die Möglichkeit zu Fernblicken. Im gezoomten Foto erkennt man auch den ersten Schneefall in den Hohen Tauern.


Die meisten Pflanzen sind verblüht, aber die Vegetation entwickelt schon eine schöne Herbstfärbung


Am Verbindungsweg Sillianerhütte - Helm herrschte ein ziemlich kalter Wind. Ich musste die 2. und 3. Lage Kleidung ergänzen. Andererseits hat man ab hier wirklich einen tollen Blick, auch hinüber nach Italien.





Ich habe schon den ganzen Sommer über versucht, einen Schmetterling aus der Nähe zu fotografieren, bisher immer erfolglos. Hier auf 2400m hatte einer Geduld mit mir.
Sillianer Hütte

An der Sillianer Hütte kam ich gegen 14:50h an. Sie liegt in einer Höhe von 2447m. Insgesamt mit Pausen zum Proviant aufnehmen, Umziehen und Fotografieren habe ich statt der im Wanderführer angegebenen 4:30h also 5:20h benötigt. Hier noch einige Ausblicke von dort oben.


Die Sillianer Hütte ist ziemlich frisch renoviert. Ich hatte ein Bett im Mehrbettzimmer gebucht. Hier gab es ein Federbett, das den Hüttenschlafsack überflüssig machte, ähnlich der Trauneralm. Ansonsten aber mit ungleich mehr Komfort, sogar ein abgeschlossenes Schrankfach, in das der gesamte Rucksack passte!
Die Kosten waren vergleichsweise moderat: 60€ Unterkunft mit Halbpension, 10€ Getränke mit Trinkgeld und 3€ warme Dusche.
