Zur Stockerscharte

Am Ende des Tages werde ich mir unter den Begriffen „ausgesetzt“ und „versichert“ im Zusammenhang mit alpinem Wandern etwas vorstellen können. Es war ein eher diesiger Tag, so dass ich viele Fotos verwerfen musste.

Der Weg führt erst über die Staumauern und dann bergauf bis zur Stockerscharte. Dabei hat man immer wieder einen Blick auf die Strecke des vergangenen Tages. An der Scharte waren seit Beginn der Wanderung 2:10 h vergangen – zufällig genauso viel wie im Wanderführer angegeben ist!
Zur Salmhütte
Wie man der Wanderkarte entnehmen kann, wandert man weiter ins Leitertal über einen Höhenweg mit geringen Steigungen. Dreht man sich dort um, geht es schon recht steil nach unten! Im Hintergrund verläuft die Mautstraße.



Wenn da so ein Seil hängt, bekommt man sofort das Gefühl, dass es etwas gefährlicher sei. Das ist, glaube ich, ein bisschen übertrieben, aber egal. Das Seil selbst habe ich im mittleren Teil genutzt, weil es im Weg herum hing. Im Prinzip hätte man sich mit einer Hand an der Felswand abstützen können.

Der hintere Teil des Leitertals wird etwas breiter.

Immerhin einmal ist es mir gelungen, ein Murmeltier zu fotografieren! Als ich sie zum ersten Mal hörte, dachte ich, es sei ein Raubvogel. Nur sah man nichts davon. Dass das Pfeifen der Murmeltiere ähnlich klingt, haben mir Mitwanderer erklärt. An den beiden vorangehenden Tagen habe ich die Tiere auch gesehen, aber bis die Kamera in Position war, hatten sie schon längst das Weite gesucht.

Im hinteren Teil des Tals werden auf über 2000 m Weidetiere gehalten. Vorne im Bild Rinder, hinten Pferde.
Die Salmhütte erreichte ich nach 4:15 h ab Start. Da habe ich wohl zu sehr getrödelt (fast 1 h), obwohl es kaum Steigungen gab.
Zur Glorer Hütte


Von der Salmhütte gibt es zur Glorer Hütte zwei Möglichkeiten: einen oberen und einen unteren Weg. Die Mehrheit der Wanderer wählte den anspruchsvolleren oberen, da er mit weniger Ab- und Aufstiegen verbunden ist.


Der Felsensteig lässt sich mit Bedacht gut meistern. Im unteren Teil habe ich die Stöcke in die linke Hand genommen und das Seil rechts gegriffen. Dann wandert das Seil auf die linke Seite, aber da sind auch die Holzstufen. Da habe ich die Stöcke in beide Hände genommen und bin so wie auf Krücken hoch gegangen: beide Stöcke erst einmal auf die nächste Stufe, dann die Beine nachgezogen. Dann wieder Stöcke vor, dann wieder die Füße auf die nächste Stufe, mal links, mal rechts, je nachdem, wie es gerade passte, aber ohne das Sicherungsseil zu benutzen.


Zum 1. Foto habe ich mir notiert, das Seil sei nicht nötig gewesen, man hätte es auch so geschafft. Aber es war natürlich ganz nett, dass es da war. Dafür war die Stelle im 2. Bild gar nicht so ohne!
Zurück zum Gedanken des ersten Absatzes: als „versichert“ würde ich das bezeichnen, was man im 1. Bild sieht, während „ausgesetzt“ dem 2. Bild entspricht.

Bei diesem Foto gehört zur Ehrlichkeit natürlich dazu, dass der andere Weg weiter hinunter ins Tal geht. D.h., man hat mehr Höhenmeter, die man am Schluss auch wieder herauf gehen muss.
Der restliche Weg zur Glorer Hütte ist relativ eben. Sie taucht erst im letzten Moment hinter einer Bergkuppe auf. Weitere Fotos gibt es leider nicht mehr. Immerhin ist es mir gelungen, alle kritischen Stellen der Etappe aufzunehmen. Das Foto ganz oben auf der Seite wurde übrigens nur ca. 15 min nach dem Passieren der Stockerscharte aufgenommen (Zoom!).
Statt 4:30 h war ich 6:40 h unterwegs, einschließlich ca. 30 min Pause auf der Salmhütte.
Als Besonderheiten der Glorer Hütte lässt sich festhalten:
- sie ließ sich als einzige Hütte online buchen
- es gab das qualitativ hochwertigste Essen