Frühmorgens

Um 7:15 h war ich der letzte, der zum Frühstück erschien. Mir fiel ein Gast auf, den ich gestern noch nicht gesehen hatte. Es stellte sich heraus, dass er Mountainbike-Fahrer war, der um diese Uhrzeit schon eine Trainingsetappe zum Statzer-Haus hoch hinter sich gebracht hatte!

Wegweiser Bruck
Wegweiser

Das Statzer-Haus ist also ein Ziel für Wanderer und Biker. Der heutige Wanderweg 444 nutzt einen relativ breiten Fahrweg, auf dem teilweise auch ein MTB-Trail verläuft. Bei den zahlreichen in den folgenden Stunden entgegen kommenden Fahrern fiel mir auf, dass heutzutage fast alle Räder Akku-Unterstützung haben.

Ich lernte noch eine Trendsportart kennen: Trailrunning. Auf der Hütte hatten 2 Trailrunner übernachtet, die sich für den heutigen Tag eine Etappe vorgenommen hatten, die ich auf 3 Tage verteilt habe. Als sie losstürmten trugen sie leichte Sportkleidung, kleine Rucksäcke und keine Wander-, sondern Laufschuhe! Ein wenig jünger als ich waren sie schon.

Unterwegs

Blick zurück auf gestrigen Weg
Blick zurück auf gestrigen Weg

Den letzten gestrigen Anstieg ging ich in entgegengesetzter Richtung, bis sich die Wege aufgabeln. Nach rechts geht es zurück oder hinab zum Zeller See, links führt der Weg hinunter ins Tal der Salzach nach Bruck.

Vorausschau
Vorausschau

Über das Salzach-Tal lässt sich bis zur Glockner-Gruppe sehen. Die heutige Etappe führte fast ausschließlich 1360 Höhenmeter bergab.

Blick zurück zum Statzer-Haus
Blick zurück zum Statzer-Haus

In der Ebnerscharte wehte ein frischer Wind, der bei dem schon in der Frühe warmen Wetter ganz angenehm kühlte. Hier hat man auch noch einen schönen Blick zurück aufs Statzer-Haus.

Baumgrenze
Baumgrenze

Wie schon angedeutet, war der Weg an sich nicht besonders schwierig, weil es nur mit fahrradtauglichem Gefälle bergab ging. Wegen der hohen Temperaturen war ich froh, bald die Baumgrenze zu erreichen, so dass ich zwischendurch immer wieder Schattenspender nutzen konnte. Gelegentlich gab es kleine Wasserläufe, in denen ich meine Kappe wässerte, um den Kopf effektiver zu kühlen.

Auf 1706 m liegt der Eisbrunnen. Hier werden Vorbeikommende durch ein Schild und einen Stahlbecher aufgefordert, etwas vom frischen Wasser zu trinken. Das war auch sehr angenehm. Eine Frau kam mit ihrem Hund vorbei. Nachdem dieser sich nicht überreden ließ vom kühlenden Nass zu kosten, hob sie ihn kurzerhand in die Tränke hinein. Sehr hygienisch!

Rahmen für Erinnerungsfotos
Rahmen für Erinnerungsfotos

In diesem Rahmen stehend ließ sich eine Familie von mir fotografieren. Kürzlich habe ich den Ausdruck Biobikes für Fahrräder ohne Elektroantrieb gelesen. Die Tochter war stolz auf ihre Eltern, die damit unterwegs waren. Sie selbst trainiere mittlerweile auf dem E-Bike mit der leichtesten Stufe, um es später ebenfalls ohne Hilfe zum Statzer-Haus zu schaffen.

Man hat die ganze Zeit den Blick auf das Salzach-Tal vor sich und auf Zell und den Zeller See in verschiedenen Perspektiven. Hier zwei Beispiele:

Salzachtal
Salzachtal
Flaute auf dem Zeller See
Flaute auf dem Zeller See
Imkerei
Imkerei

Am Erlhof (1308 m) werden auch Bienen gehalten. Hier verlässt der Wanderweg 444 den Fahrweg, um kurze Zeit später wieder darauf zu treffen.

Salzachtal: Perspektivwechsel
Salzachtal: Perspektivwechsel
Bruck in Reichweite
immer weiter hinab

Der Taxhof besteht aus 2 Standorten: das Gästehaus bei ca. 1110 m und das Hotel bei ca. 1010 m. Am Gästehaus verlässt der Wanderweg die jetzt asphaltierte Straße. Der Weg führt über oder entlang von Weiden weiter.

Nach 4,5 h Wanderung kam ich in Bruck am Hotel an.

In Bruck

Als ich 1,5 h später wieder nach draußen ging, schlug mir die heiße Luft wie eine Wand entgegen. Das Thermometer war auf 30° C – gefühlt 33° C – gestiegen. Da unternimmt man erst einmal nicht besonders viel. Ich fand einen schattigen Platz in einem Gartenlokal und entdeckte dort auf der vegetarischen Karte ein leckeres Fischgericht.

Vom Wohlfühlmotto „kalter Kopf und warme Füße“ hatte letzteres durch die neue Wanderkleidung ja schon ganz gut funktioniert. Um irgend eine Kopfbedeckung zu finden, die diesen bei warmen Wetter wirkungsvoll kühlt, suchte ich ein Sportgeschäft auf. Leider bleibt die Sport-Textil-Industrie hier noch eine Lösung schuldig.

Am Abend gab es noch etwas Folklore. Am 15. August feiert man in Österreich und Bayern in Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung Mariä Himmelfahrt. Am Vorabend gab es einen Gottesdienst in der Kirche und anschließend einen Umzug durchs Dorf mit weiteren rituellen Handlungen.

Musikkapellen
Musikkapellen
Zeremonie
Zeremonie

Am Feiertag selbst wird das Dorf zur Fußgängerzone mit Dorffest und Flohmarkt. Das hat eine Umlegung der Bushaltestelle(n) zur Folge. Ich interpretierte die Glocknerstraße 4 oder 6 als temporäre Haltestelle. Wer auf Nummer sicher gehen will, geht besser die Glocknerstraße 600 m entlang und steigt an der Haltestelle gegenüber von Billa ein. Die ist wieder regulär.

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